Bewohner und Besucher der jeweiligen Ortschaft sind eingeladen, sich unter fachkundiger Anleitung mit einem Thema aus der Fülle der biblischen Überlieferung auseinanderzusetzen. Die Bandbreite der Themen in der Bibel reicht von der Kriminalgeschichte bis zur Erotik, von Freundschaft bis zu Feindschaft, von verschiedenen Gottesbildern bis zu Negation von Gott, von Heiligen bis zu ganz und gar Unheiligem, von Frieden bis Krieg, von der Höhe bis zur Niedrigkeit des Menschen u.v.m.
Die Bibel wird verstanden in ihrer Bedeutung als Heiliges Buch für die Christenheit, aber auch als literarisches Werk, als historische Überlieferung und Kulturgut. Die Begegnung mit den so unterschiedlichen biblischen Geschichten, Liedern, Gedichten, Berichten etc. will einerseits dem Traditionsabbruch unter den Christen entgegenwirken. Zum anderen braucht es in einer zunehmend säkularen Gesellschaft, die sich zugleich in Teilen gegen andere Religionen wie den Islam abgrenzt und eine langandauernde Gegnerschaft zum Judentum pflegt(e), ein Wissen darum, was in dem Buch, das für das Christentum Grundlage ist, enthalten ist.
Wesentliche Elemente der unterschiedlichen Begegnungen mit dem Buch der Bibel sind profunde pädagogische Impulse, das Gespräch und die Diskussion. Der Text befragt die Lesenden und die Lesenden befragen den Text. Neben der religiösen Bedeutung der Bibel wird die literarische, historische und kultu relle Bedeutung der Bibel berücksichtigt. Sowohl Austausch von Erfahrungen zu den bestimmten Themen als auch eine breite Auseinandersetzung mit diesen Themen werden gefördert. Die eigene Wahrnehmung wird gestärkt; nicht die Frage, was bedeutet dies oder das, steht im Vordergrund, sondern, was verbinde ich mit dieser oder jenen Aussage.
Für die Teilnahme sind keine Voraussetzungen in Bibelkenntnis nötig, wünschenswert ist die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Texten und anderen Menschen in deren Verschiedenheit – religiös Gebundene sind ebenso willkommen wie die, die der Religion/den Religionen gegenüber kritisch stehen.